Zurzeit gehen die Bilder des gesunkenen Fischkutters vor Griechenland um die Welt. Mehr als 700 Flüchtlinge gingen mit dem Schiff unter, für Hunderte von ihnen gab es keine Rettung mehr. Die Tragödie zeigt das größte Problem der illegalen Migration. Immer mehr Flüchtlinge versuchten es in den ersten fünf Monaten des Jahres über die zentrale Mittelmeer-Route. Laut Grenzschutzagentur Frontex sind bis Ende Mai 53.000 illegale Boots-Migranten in der EU gestandet. Das entspricht einer Verdoppelung der Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Diese massive Erhöhung zieht die Gesamtzahlen nach oben. In Summe wurden 102.000 illegale Flüchtlinge gezählt. Ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2022.

Frontex rechnet wieder mit mehr Schleppungen

Alle anderen klassischen Fluchtrouten wurden dagegen weniger zur Einreise genutzt. Nach dem Mittelmeer am wichtigsten blieb die Westbalkan-Route mit 30.700 Einreisen. Dies entspricht einem Rückgang von 25 Prozent. Die geringeren Migranten-Zahlen auf diesen Routen führt Frontex vor allem auf eine lang anhaltende Schlechtwetter-Periode im Frühjahr zurück.

Allerdings sei schon in den nächsten Monaten wieder mit mehr Aktivitäten der klassischen Schlepper zu rechnen, was eine weitere Verschlechterung der Gesamtzahlen bedeuten würde.